Das Geheimnis der private cloud

Über den Begriff private cloud bin ich das erste Mal vor gefühlt 10 Jahren gestolpert. Damals führte ich eine Ausschreibung zum Providing der Online-Infrastruktur eines großen deutschen Medienhauses durch.

Am Anfang war die VM

Einige Jahre zuvor fand in den Rechenzentren der erste bahnbrechende Wechsel statt: Dedizierte Hardware wurde ersetzt durch sogenannte virtuelle Systeme oder VMs (= Virtual Machines), meist auf Basis von VMWare. Damit konnten Systeme rein auf Basis von Software skaliert und mehrere nebeneinander auf einer Hardware betrieben werden. Das war eher interessant für kleinere Applikationen, aber auf jeden Fall machte diese Technologie die Administration einfacher. Ob man sich allerdings für dedizierte Hardware oder virtualisierte Systeme entschied, war immer noch hauptsächlich eine kaufmännische Entscheidung, denn große virtualisierte Systeme waren deutlich teurer als dedizerte Hardware.

Dann kam die private cloud – erst mal als Marketing-Ding

Nur kurz nach dem Begriff „cloud“ tauchte dann wie gesagt vor gefühlten zehn Jahren der Begriff „private cloud“ auf, der zunächst nichts anderes meinte als virtualisierte Systeme. Damals lachte ich noch darüber, dass wieder mal ein Begriff vom Marketing gehijacked worden war. Nach meiner zugegebenermaßen vereinfachten Sichtweise handelte es sich um schlichte VMs, also Virtual Machines. Ob damals schon irgendwem wirklich klar war, wohin sich das Ganze tatsächlich entwickeln wird.?

Fakt ist, dass in dieser Zeit bereits wirkliche cloud-Services zur Verfügung standen. Die sogenannte public cloud. Hier weiß niemand wo welche Daten liegen. Aber der Begriff Cloud war mega hip. So entstand in Abgrenzung dazu die Kuschel-Cloud. Meine eigene, meine private cloud, bei der ich oder mein Provider wirklich alles im Griff haben,

Noch sind wir aber in diesem Szenarion bei VMs… Jetzt muss erst mal aus virtuellen Systemen so was ähnliches wie eine Cloud werden. Für mich persönlich war hier ein erster Meilenstein erreicht, als unser Provider auf Zuruf innerhalb von Minuten die virtuellen Systeme nach unseren Vorgaben skalieren konnte. Und so ziemlich am Ziel waren wir, als dann auch noch minutengenau abgerechnet wurde.

Billiger wurde der Betrieb eher nicht

Tatsächlich in der private cloud angekommen war unsere Umgebung, als wir die Systeme via API skalieren und ein- und ausschalten konnten.

Aber deswegen waren die Kosten noch nicht wirkich geringer, eher im Gegenteil. Und, mal ehrlich: Das Ganze war maximal ein Wölkchen…

Denn hier galten dann noch zwei Einschränkungen. Die eine war physikalisch. Wir konnten natürlich nur im Rahmen der tatsächlich vorhandenen Systeme skalieren. Das kann in einem private-cloud-Ansatz tatsächlich ein begrenzender Faktor sein. Die zweite entwicklungsbedingt: Unsere Software musste die API bedienen können.